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„I did New Zealand my Way“ – Gastbeitrag von Andreas Mueller

Hallo meine Freunde da draußen

Es ist nun der 09. Juni, 2017. Ich sitze in der Bücherei in Auckland und schaue aus dem Fenster… sehe viele Menschen, Gesichter, Autos… Blätter fliegen durch die Luft. Ja es ist gerade Winter hier, es herrscht Sonnenschein aber die Temperaturen sind kühl, ich bin immer noch verwundert warum es hier so kalt sein kann.

 

Andreas am Cape Reinga

Andreas am Cape Reinga

 

Als ich am 07. September 2016 aus dem Flughafen kam war es genauso, Wind und Regen… Ich dachte mir, Andreas wo bist du hier gelandet? 😀 Erhofft hatte ich mir Sommer und Sonnenschein, im Kopf habe ich Neuseeland immer mit tropischen Temperaturen verbunden, Non Stopp Deutscher Juli sozusagen. Aber ich konnte es nicht besser wissen, denn ich habe mich vor meiner Reise bewusst nicht über dieses Land und alles weitere informiert, es sollte ja ein Abenteuer werden. 

 

Abenteuer Neuseeland

Backpacking, Work and Travel, Au Pair… bis kurz bevor ich hier in Neuseeland ankam habe ich nur gehört davon.  Vor meiner Reise habe ich jedoch einmal begonnen mich etwas durch das Web zu klicken um mir ein Neuseeland Survival Kit zusammenzustellen 🙂

Dann kam der kleine Schock mit großen Folgen. Ich hatte das Gefühl nicht mal mehr in der Minderheit zu sein, Scharen von deutschen Jugendlichen erobern im Moment dieses Land und es gibt unzählige Hilfsmittel, ja sogar Organisationen welche einem von A-Z die Reise planen und zusammenstellen, im Anschluss sogar das Bankkonto vor Ort vorbereiten.

Und am besten gleich noch mit Garantie für die Eltern und 24h Betreuung. Das kann dann zwar eine schöne Reise sein aber bestimmt kein Abenteuer dachte ich mir.

24 Stunden Betreuung in Neuseeland

So schnell als ich also Neuseeland gegoogelt habe, habe ich auch den Suchverlauf wieder gelöscht. Ich wollte es anders machen, auf meine ganz persönliche Art. Viel freier und ohne Zwänge oder Einschränkungen.

 

Andreas auf dem Auckland Skytower

Andreas auf dem Auckland Skytower

 

Ich vertrete sowieso die Einstellung dass wir als Kinder der 90er unser ganzes Leben lang viel zu sehr beschützt wurden, uns alles viel zu leicht gemacht wurde. Ich war gerade Anfang 20 und habe mich frisch entschieden meinen Job zu verlassen sowie beschlossen ab jetzt meinem Herzen zu folgen. Was ich machen möchte? Keine Ahnung…. aber ich wusste etwas viel wichtigeres, und zwar WAS ICH NICHT WILL.

Meine Ausbildung hat mir ganz klar gezeigt welchen Wert der Mensch als Arbeitnehmer heute besitzt, dieser Wert ist so klein dass es bloß eine Option gibt: SICH UNTER WERT ZU VERKAUFEN. 

 

Erfahrungen machen

Ich bin froh diese Erfahrung früh gemacht zu haben da sie meine Denkweise tief geprägt hat. Daher hatte ich von dort an eine starke Priorität, HERAUSFINDEN WAS ICH WIRKLICH IM LEBEN WILL.

 

Dass dies Zuhause mitten in der “Normalität” nicht möglich sein wird habe ich schnell gemerkt, und dann hörte ich es auf einmal, Neuseeland! 

Dazu hatte ich dann sofort einen Gedanken…. Hier ist es bestimmt immer warm und sonnig… Also ab nach Neuseeland. 

Somit habe ich lediglich einen Rucksack gepackt, 3 T-Shirts, kurze Hosen, Visum beantragt und ab gings nach Neuseeland.

 

Mein erster Flug durch die Welt

Auch wenn es mein erster Flug war, zum Flughafen wollte ich mich keineswegs bringen lassen, also ab in den Zug und in München angekommen habe ich dann auch schon das Handy ausgeschaltet. Wo es zum Flughafen ging wusste ich dort noch nicht. aber ich wusste wieder etwas viel besseres… und zwar das noch vor einigen Jahren Menschen es geschafft haben ohne Internet die ganze Welt zu bereisen, und wie macht man das? Indem man Konversationen führt und sich mit Menschen austauscht die mehr wissen als man selbst. Durch den Einsatz dieser Fähigkeit war ich dann auch schnell am Flughafen und im Flieger, sowie 37 Stunden später in Neuseeland. 

 

Dann die nächste Frage die es zu beantworten gab, WAS MACHE ICH HIER EIGENTLICH? So genau wusste ich das bei meiner Ankunft nämlich noch nicht. Mein Ziel war es Abstand zu gewinnen um mich auf das wesentliche fokussieren zu können. Genau gesagt auf meine Zukunft und den Weg den ich von dort an beschreiten möchte.

 

Reden hilft

Durch meine offene Art habe ich schnell jemanden mit der gleichen lockeren Einstellung gefunden, den ich dann auch gleich überzeugen konnte Auckland am 3. Tag sofort zu verlassen, es war schlicht viel zu langweilig hier… und das schlimmste war das gefühlt alle die ich traf Deutsch sprachen, und das ging gar nicht! 😀

Andreas am Hafen in Auckland

Andreas am Hafen in Auckland

 

Durch einfache Unterhaltungen am Bürgersteig mit den unterschiedlichsten Menschen haben wir dann auch schnell einen Schlafplatz gefunden, bei einem Ehepaar zuhause welche in jungen Jahren auch durch die Welt gereist sind und somit sofort Sympathie für uns empfunden haben. Was für ein Erlebnis diese Offenheit der Menschen hier. Von dort an haben wir dann 2 Wochen bei richtigen Kiwis gelebt, mit Schafen und Enten, typischem Essen und abgelegen von jeder größeren Ortschaft. Kein Au-pair oder Woofing wo der eine geht und der nächste kommt….

 

NEIN, einfach so wie wenn deine Eltern während deiner Reise jemanden auf der Straße kennen lernen würden und dieser dann bei euch einzieht 😀 Ganz normal eigentlich. Aber nicht genug, nach 3 Wochen Neuseeland lerne ich meine Traumfrau kennen und hatte auf einmal alles was ich im Leben wollte… Ich war 20, erlebe gerade ein Abenteuer am anderen Ende der Welt, hatte eine Ausbildung abgeschlossen, habe zusätzlich 1 Jahr Arbeitserfahrung gesammelt und habe die Erlebnisse erlebt wovon die meisten Menschen ihr Leben lang erzählen… Und das ist leider kein Witz… Nach der Ausbildung geht der Durchschnitt 45 Jahre in die Arbeit und lebt jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr, Jahr ein Jahr aus GLEICH. Mein persönlicher Albtraum, eine Verschwendung unserer kostbaren Lebenszeit.

 

Wenig gereist und trotzdem etwas gefunden

Für mich war klar dass ich diesen Weg wieder einmal zurück in Deutschland nicht mehr beschreiten werde. Also habe ich beschlossen meinen Fokus hier in Neuseeland auf meine persönliche Weiterbildung zu legen anstatt auf das Reisen. Mein Neuseelandtrip war somit auf seine Art und Weise Einzigartig… Ich war am Cape Reinga, war in Queenstown, habe doch einiges vom Norden gesehen und trotzdem nur einen kleinen Teil meiner Zeit mit Reisen verbracht. Für mich war das Reisen hier nicht die ultimative Freiheit da ich immer mit dem Gedanken leben musste gar nicht so frei zu sein als es mir scheint. Zeitlich JA! aber finanziell ganz klar NEIN. Zwischen drin meine Zeit zu vergeuden mit Gurken pflücken und eintöniger Farmarbeit war für mich keine Option.

 

Denn Zeit hat für mich einen viel höheren Wert als alles Geld der Welt. Lieber nutze ich meine Ersparnisse zum Leben und nutze meine Zeit für wertvolle Erfahrungen. Auch wenn die Arbeit unter dem Reisen für die meisten Menschen Freiheit bedeutet… für mich ist es reine Abhängigkeit. Leben und Reisen in Freiheit ist ein tieferes Gefühl, ja ein nicht endender Zustand und keine kurzfristige Option um vor dem Studium und dem Eintritt ins Hamsterrad noch hastig Erlebnisse zu sammeln. Solange ich jedoch diese Freiheit nicht vorweisen kann merke ich dass mich das Reisen auf lange Sicht nicht erfüllt. Es macht mir Spaß aber tief in meinen Herzen will ich es NOCH NICHT. Für mich wäre endloses Reisen im Moment kein Ziel sondern Ablenkung. Wenn die Vision nicht verwirklicht, das Ziel nicht erreicht ist fühlt sich Freiheit eher als Illusion, ja als “Weglaufen aus der Realität an”.Ganz klar muss man sagen, DER WEG IST DAS ZIEL, jedoch muss er mindestens ZIELFÜHREND sein. Deshalb war Non Stopp Reisen für mich keine Option und ich habe meine 9 Monate Neuseeland zu 90% hier in Auckland mitten in der Stadt verbracht. Habe ich hier mehr Freiheit verspürt? Nein. Habe ich hier viel Geld verdient? Eher umgekehrt.

 

9 Monate Neuseeland

Was ich in diesen 9 Monaten jedoch stattdessen erlebt und gelernt habe wird mein Leben für immer prägen, es sind keine großartigen Erlebnisse… jedoch großartige Erfahrungen und Erkenntnisse. Breit gefächert über den Sinn des Lebens, über Erfolg, Selbstverwirklichung und vieles mehr. Ein kleiner Einblick in mein Lern und Erfahrungsportfolio sieht dann so aus

  • Ich habe mich in den 9 Monaten persönlich weiterentwickelt
  • Ich habe mein WARUM gefunden, meinen Antrieb
  • Habe viele Wege gefunden meine Version von Freiheit zu verwirklichen, einige davon ausprobiert und die Besten davon werde ich die nächsten Jahre zu Ende gehen. 
  • Bin selbstständig geworden in allen Bereichen
  • Pro Monat habe ich ein Buch gelesen
  • Ich habe unzählige Menschen kennen gelernt welche auf derselben Mission sind
  • Habe unzählige Freunde gefunden welche dieselben Werte leben
  • Ich habe meine Lebensweise und Essgewohnheiten geändert. Kein Alkohol, kein Fastfood, keine Fertiggerichte mehr. Ab jetzt viel Obst und Gemüse sowie bloß vollwertige Nahrung
  • Meine Augen haben sich geöffnet und mir wurde vieles klar wonach ich zuvor nach Antworten gesucht habe
  • Ich habe gelernt an Problemen Spaß zu haben
  • Habe viele wertvolle Erfahrungen im Online Marketing gesammelt
  • Habe viele Pläne geschmiedet für die nächsten Jahre

 

….. und vieles Mehr. Wie ihr seht nehme ich zwar weniger Erlebnisse oder Reisefotos mit nach Hause welche mich mein Leben lang an die Vergangenheit erinnern würden, sondern Erkenntnisse und Fähigkeiten welche mich jeden Tag mit einem Lächeln in die Zukunft blicken lassen. 

 

Ich freue mich auf den Rest des Jahres und dieser Trip war bisher auf seine Art und Weise die Beste Entscheidung meines Lebens, es hat mir so viel gegeben dass ich es nicht in Worte fassen kann. 

 

Andreas mit Freundin in Auckland

Andreas mit Freundin in Auckland

 

In diesem Sinne, I DID IT MY WAY!

Ich wünsche euch viel Spaß auf eurer Reise und hoffe ich konnte euch eine etwas andere Art des Reisens nahe bringen. Man kann das ganze natürlich auch viel lockerer angehen aber das war in dieser Zeit nicht meine Art, und jeder muss es schlussendlich auf seine Weise tun.

 

Wenn du wissen willst wie es bei mir weitergeht und ob ich es schaffe meine Vision umzusetzen dann folge mir doch einfach auf Instagram oder Facebook. (Leider scheint Andreas mittlerweile bei Social Media nicht mehr aktiv zu sein, der Beitrag ist trotzdem wertvoll und bleibt daher online).

 

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Euer Andreas

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