Inhaltsverzeichnis
- 1 Interview mit Stefanie Michalek
- 1.0.1 Steffi, stell dich bitte einmal kurz unseren Lesern vor.
- 1.0.2 Warum hast Du dich für ein Work & Holiday entschieden? Und warum ausgerechnet Neuseeland?
- 1.0.3 Hattest Du Bedenken, alleine zu reisen? Und wenn ja, welche?
- 1.0.4 Bist du eine Zeit lang mit einem Travel Mate gereist? Wenn ja, wie oft und wie schwer war es, jemanden zu finden?
- 1.0.5 Hattest Du Angst, alleine zu reisen in Neuseeland?
- 1.0.6 Haben sich deine Erwartungen bestätigt?
- 1.0.7 Was war dein negativstes Erlebnis in Neuseeland in Bezug auf Menschen?
- 1.0.8 Konntest Du als Frau alleine abends unterwegs sein, oder fühltest Du dich dabei unsicher?
- 1.0.9 Gab es Situationen, in denen Du dir eine Begleitung gewünscht hättest?
- 1.0.10 Kannst Du Frauen das alleine Reisen empfehlen? Gibt es Orte oder Situationen in denen Du das alleine Reisen nicht empfehlen kannst?
- 1.0.11 Würdest Du jetzt, nach Neuseeland, auch andere Länder alleine bereisen?
- 1.0.12 Abschließend möchte ich dich fragen, ob Du unseren Lesern noch von deinem schönsten Erlebnis oder dem schönsten Moment in Neuseeland berichten würdest.
- 1.0.13 Du möchtest ebenfalls gerne alleine nach Neuseeland? Du fühlst dich noch unsicher oder hast noch Fragen? Schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Artikel und wir probieren, deine Fragen zu beantworten.
Interview mit Stefanie Michalek
Julian hatte Steffi schon kurz nach seiner Ankunft in Neuseeland kennengelernt, die beiden wohnten im gleichen Hostel in Auckland und schienen ansatzweise die gleiche Reiseroute zu haben. Denn nur wenige Wochen später trafen sich die beiden in Ahipara wieder. Während Julian bei Dale Zucchinis erntete, arbeitete Steffi auf der Farm des Nachbarn. Als ich im November nachgereist kam, standen die beiden auf dem gleichen Campingplatz, sodass auch ich Steffi kennenlernen konnte. Während unserer Reise haben wir Steffi an den verschiedensten Orten wiedergetroffen und einfach eine tolle Zeit zusammen in Neuseeland gehabt.
Steffi, stell dich bitte einmal kurz unseren Lesern vor.
Hey, mein Name ist Stefanie, mittlerweile 24 Jahre jung aus der Eifel, liegt im Westen grob zwischen Aachen und Köln.
Warum hast Du dich für ein Work & Holiday entschieden? Und warum ausgerechnet Neuseeland?
Eines stand für mich schon lange fest, dass ich irgendwann mal weg wollte, am besten so weit wie möglich. So informierte ich mich über Möglichkeiten dies in die Tat umzusetzen. Zuvor hatte ich viel über Neuseeland gehört, gelesen und war schon ein kleiner Fan des Landes geworden, da fiel die Entscheidung, wo es denn hingeht, auch nicht mehr schwer.
Nun dachte ich, wenn ich schon mal um den Erdball fliege, dann nicht nur für ein paar Wochen, so kam mir das Angebot des Work & Holiday Visums sehr entgegen.
Hattest Du Bedenken, alleine zu reisen? Und wenn ja, welche?
Oh ja, um ehrlich zu sein, hatte ich ne mega Angst. Ist es sicher alleine als Frau? Wie verhalte ich mich, wenn es mal nicht so sicher scheint? Sollte ich einen Selbstverteidigungskurs belegen?
Ich bin vorher nicht so gereist, es ist meine erste Erfahrung gewesen alleine bzw. im Allgemeinen zu reisen, natürlich mit Familie oder mal mit Freunden, aber nie so lange und so weit weg. Anfangs konnte ich eine Freundin von der Idee begeistern mit mir zu kommen. Allerdings, und dafür bin ich ihr heute unwahrscheinlich dankbar, hat sie sich für ihr Studium entschieden.
Am Anfang kommt man dann noch auf die Ideen im Internet nach Reisebekanntschaften zu schauen, das hat sich aber alles, zum Glück, nie so ergeben.
Bist du eine Zeit lang mit einem Travel Mate gereist? Wenn ja, wie oft und wie schwer war es, jemanden zu finden?
Ich bin in meiner Zeit in Neuseeland mit mehreren Leuten unterwegs gewesen. Mal für einen Monat, eine Woche, oder nur ein paar Tage.
Schwer war es eigentlich nie, irgendwen zu finden, einfach um nicht alleine zu sein. Allerdings ist es, vor allem im späteren Verlauf meiner Reise, gar nicht so leicht gewesen, die Person zu finden, mit der man sich auch hervorragend versteht und die einem nicht nach 10 Minuten auf den Keks geht. Das gilt es nicht falsch zu verstehen, ich bin mit wunderbaren, verrückten Menschen gereist, habe allerdings auch Menschen mitgenommen mit denen ich es nach ein paar Tagen einfach nicht mehr ausgehalten habe. Aber auch das gehört, finde ich, ja irgendwie dazu, dann auch so stark zu sein, es dieser Person mitzuteilen.
Hattest Du Angst, alleine zu reisen in Neuseeland?
Zu dieser Frage ist es wichtig zu wissen, dass ich mir zu Anfang ein Auto gekauft habe, denn so kannte ich es nicht, in einen Bus voller Gleichgesinnter zu springen und direkt Menschen um mich herum zu haben, die genau das gleiche Ziel haben. Auch habe ich, zumindest im ersten Teil meiner Reise, außer am Anfang, nicht in einem Hostel geschlafen. So ist man erstmal alleine. Gerade in der Nebensaison kann das auf kleinen Campingplätzen mitten im Wald, ziemlich einsam werden und da hört man auf jedes Geräusch, jedes Knacken und jedes Auto in der Ferne, wo man meint, dass es doch etwas langsamer fährt, als es sollte.
Kurz um, da es in Neuseeland keine gefährlichen Tiere gibt, war für mich das einzig Gefährliche der Mensch.
Haben sich deine Erwartungen bestätigt?
Nein, absolut nicht. Es hat sich nie eine brenzlige Situation ergeben.
Was war dein negativstes Erlebnis in Neuseeland in Bezug auf Menschen?
Es gab nicht viele negative Erfahrungen, die ich gemacht habe. Eigentlich waren alle positiv oder zumindest neutral.
Die mit Abstand negativste Erfahrung, die ich machen musste, war bei einer WOOFING Stelle ganz am Anfang meiner Reise. Ich bin bei einem älteren Ehepaar in Opotiki untergekommen und sollte dort gegen ein paar Stunden Gartenarbeit und etwas Hilfe im Haushalt für ein paar Wochen ein Zimmer beziehen. Am dritten oder vierten Tag war ich im Garten Holz am stapeln, als dann plötzlich der ältere Mann kam und versuchte, mich zu küssen! Ich stieß ihn so hart von mir weg, dass er fast zu Boden fiel. Noch am selben Tag verließ ich die beiden.
Konntest Du als Frau alleine abends unterwegs sein, oder fühltest Du dich dabei unsicher?
Es war nie ein Problem für mich, abends rauszugehen. Es hat natürlich alles sehr viel mit einem gewissen Menschenverstand zu tun und man sollte immer auf seinen Bauch hören, aber ich habe mich nie unsicher beziehungsweise bedroht gefühlt.
Gab es Situationen, in denen Du dir eine Begleitung gewünscht hättest?
Ja, die gibt es definitiv. Zum Beispiel wenn dir gerade die beste Nudelsauce der Welt gelungen ist, aber niemand da ist der das würdigt oder wenn du auf Campingplätze gehst und als Einzelpersonen genau so viel zahlst, wie es auch zwei Personen tun würden.
In solchen Situationen fehlt einem dann schon die Begleitung, aber im Allgemeinen kommt das auch nicht so oft vor, dass man sich nun ständig jemanden herbei wünscht, ganz im Gegenteil. Es zwingt einen dazu, auf Menschen zuzugehen, wenn man Lust hat Karten zu spielen oder sich einfach nur nett unterhalten möchte. So sind für mich wunderbare Momente und Freundschaften entstanden.
Kannst Du Frauen das alleine Reisen empfehlen? Gibt es Orte oder Situationen in denen Du das alleine Reisen nicht empfehlen kannst?
Definitiv! Man lernt sich selbst besser kennen, was ich unwahrscheinlich wichtig finde, denn gerade in unserer Gesellschaft definieren wir uns leider zu oft viel zu sehr an anderen. Es kann manchmal hart sein, sich mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen, aber es ist es auf jeden Fall wert.
Natürlich gibt es Orte auf der Welt,ndie vielleicht nicht so sicher sind, nennen wir hier einfach mal Indien oder abgeschiedene Bereiche muslimischer Länder, in denen Frauen gesellschaftlich einfach nicht gleichberechtigt sind.
Aber ich denke mit genug Menschenkenntnis und einem solidem Bauchgefühl lassen sich viele Situationen sehr gut meistern. Man ist zudem nie wirklich alleine wenn man es nicht möchte. Man kann immer Leute ansprechen, um Hilfe bitten und so neue Freundschaften schließen.
Würdest Du jetzt, nach Neuseeland, auch andere Länder alleine bereisen?
Nach meinen 11,5 Monaten Neuseeland konnte ich mir nicht vorstellen, auf direktem Weg zurück nach Deutschland zu gehen, also legte ich auf meinem Rückflug einen Zwischenstopp in Thailand ein, auch alleine. Hier, anders als in Neuseeland, bin ich ohne eigenen fahrbaren Untersatz unterwegs gewesen. Von daher war es schon eine Umstellung, vor allem, weil man sein Zeug überall hinschleppen musste.
Dort habe ich in Hostels oder kleinen Pensionen geschlafen und bin mit Flugzeug, Fähre, Taxi, Motorroller, Tucktuck und zu Fuß gereist.
Meine nächsten Reisen stehen schon in voller Planung, mal mit Freunden, aber auf jeden Fall auch wieder alleine. Ich habe die Unabhängigkeit schätzen und lieben gelernt, die es mitbringt, einfach das zu tun, dort zu bleiben oder einfach auch wieder gehen zu können, wie es mir gefällt.
Abschließend möchte ich dich fragen, ob Du unseren Lesern noch von deinem schönsten Erlebnis oder dem schönsten Moment in Neuseeland berichten würdest.
Mein schönstes Erlebnis? Da gibt es so viele! Kleine, wie einfach nur am Strand zu sitzen und aufs Meer zu starren. Einen der schönsten Abende mit Menschen zu verbringen, die man erst kennengelernt hat. Aber es fühlt sich an, als würde man sich schon ewig kennen. In einer stinkigen, natürlichen Quelle vor sich hin kochen, oder die wiederzusehen die man auf seiner Reise schon oft gesehen hat, und man sich doch immer wieder wahnsinnig freut.
Aber auch die ganz großen Erlebnisse, wie das erste Mal auf einem Surfbrett zu stehen, am 90 Miles Beach reiten zu gehen, mit wilden Delfinen zu schwimmen oder einen Fallschirmsprung aus 15.000 ft zu machen. Ich kann es dir wirklich nicht beantworten.
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Wow das hört sich gut an.
Ich bin gerade selbst in Neuseeland und stand am Anfang genau den selben Fragen gegenüber ob es denn nicht zu gefährlich wäre als Frau alleine zu reisen.
Bisher hab ich zum Glück noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, hab allerdings für meine Wanderungen meist auch Begleitung in meinem Hostel gefunden. Einzig und alleine wenn ich mal abends weg war und dann alleine nach Hause musste hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl, momentan bin ich länger an einem Ort und hab für diese Zeit dann zum Glück dann ein Fahrrad zur Verfügung, da fühle ich mich schon besser 😉
Ich denke man sollte, genau wie in Deutschland, mit einem gesunden Menschenverstand einschätzen was geht und was nicht.
Und wenn man nicht alleine unterwegs sein möchte finden sich in den Hostels oft viele die einen mitnehmen auf ihrer Reise etc., aber dass muss jeder für sich selbst entscheiden was ihm/ihr besser passt 🙂
LG Seiya
Hey Seiya,
danke für dein Feedback. Es freut mich das du die Erfahrung von Steffi so weitestgehend bestätigen kannst.
Viel Spaß weiterhin in Neuseeland.
LG Kathi und Julian
Hallo.
Ich plane auch bald meine NZ reise für 2019. Sollen ca 2 bis 3 Monate sein. Reisen und evtl wwoofen..
Ich möchte mir gerne ein Auto mieten für die Zeit. Nun habe ich oft gelesen das manche Straßen in NZ sehr schlecht seien und manche schwer zu bewältigen. Könnt ihr mir da Infos geben?
Denn das verunsichert mich ein wenig wenn ich denke alleine ein Auto zu nehmen… Danke und liebe grüße
Hi Marcella,
wenn du nur 2-3 Monate in Neuseeland verbringen möchtest ist es je nach Jahreszeit schon zu überlegen ob du wirklich ein Auto mietest oder sogar kaufst. Das Auto fahren in Neuseeland ist in der Tat ganz anders als in Deutschland. Auch die Straßen sind abseits der Hauptrouten teilweise nicht asphaltiert. ABER das ist alles mit vorsicht und umsichtigem fahren zu meistern. Es gibt nur wenige Straßen die mit einem normalen Auto nicht befahrbar sind. Diese sind meist auch markiert durch Schilder.
Du musst dir also um das Auto fahren wenig Gedanken machen.
Beachte das du auch zum woofen ein WORK VISA benötigst und du mit dem normalen Touristenvisum keinerlei Arbeit verrichten darfst für die du Geld oder einen Geldwerten Vorteil (kostenlose Unterkunft, Essen, etc.) bekommst.
Viel Spaß beim planen, Julian
Mich würde interessieren, wie man am günstigsten mit Zug und Bus unterwegs ist. Oktober und November werde ich in Neuseeland sein und fahre hier in Deutschland so viel Auto, dass ich im Urlaub gezielt darauf verzichten möchte.
Hi Brigitte,
der öffentliche Nahverkehr in Neuseeland ist eher mäßig ausgebaut. Abseits der großen Städte wie Auckland, Christchurch und Wellington gibt es meist nur wenige Buslininien. Bahnen sind noch seltener.
Als Fernbusse gibt es einige Anbieter wie Intercity, Stray, Kiwi Experience sind so die drei die mir als erstes einfallen. Bei diesen kannst du Strecken oder sogar ganze Rundfahrten buchen und kümmerst dich dann nur noch um deine Unterkunft.
Viel Spaß, lieben Gruß
Julian
Hey!
Ich werde Anfang nächsten Jahres für 3 Monate nach Neuseeland aufbrechen und zwar alleine. Was mich aktuell beschäftigt ist, ob es eine gute Idee ist, mir selbst ein Auto zuzulegen oder ob es zu riskant ist und ich damit eher mehr Geld verliere als Freiheit und Unabhängigkeit gewinne. Meine Sorgen beziehen sich vor allem darauf, dass ich zum einen beim Kauf nicht gut beurteilen kann ob das Auto in einem guten Zustand ist und zum anderen, dass wenn ich nach einigen Kilometern liegenbleiben würde, ich mir nicht wirklich helfen könnte bezüglich mechanischem Wissen usw…
Kennt jemand das Problem oder wie reist ihr rum um möglich unabhängig zu sein und auch an eher abgelegenen Plätzchen hinzukommen?
Danke schon mal!
LG Lisa
Hi Lisa,
in Neuseeland bist du in der Tat mit einem eigenen Auto am flexibelsten. Wenn du alleine reist, ist vielleicht sogar ein Kombi eine Alternative. Ein kleiner Van wie ein Honda Odyssey wäre aber komfortabeler.
Zur Beurteilung bei Kauf, Neuseeland ist ein Backpacker Land. Das heißt es gibt Werkstätten die als Service einen Pre Buy Check anbieten, diese schauen sich dein Wunschauto an und suchen nach Fehlern und Dingen warum du das Auto nicht, oder günstiger, kaufen solltest.
Alternativ dazu suchst du dir vor Ort andere Backpacker die eine Platz haben, da gibt es ebenfalls einige.
Mehr zum Thema Auto kannst du hier bei uns im Blog finden -> Alles zum Thema Auto.
Und falls du liegenbleibst, auch in Neuseeland gibt es sowas wie den ADAC und das bietet sich auch an bei den älteren Autos.
Viel Spaß und ganz liebe Grüße Julian