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Die vierte Reise nach Neuseeland #09 – Reisebericht

Wegen Schnee in die Library

Eigentlich war unser Plan für den heutigen Tag, das Tongariro Crossing zu machen. Nachdem ich mich persönlich Jahrelang erfolgreich dagegen gewehrt habe, so eine Mainstream Wanderung zu machen, hat Philipp es geschafft mich in der gemeinsamen Reisezeit zu überzeugen. Leider war der Wetterbericht aber negativ und das Crossing wegen der Gefahr von Schnee und Wind gesperrt. Gut für uns, denn so sind wir für einen Arbeitstag in die Library gefahren und haben es geschafft einen großen Block Arbeit zu erledigen.

Nicht das spannendste, aber es muss eben erledigt werden damit ihr hier Fotos und Berichte sehen könnt. Vorbereitung ist der Schlüssel zum effektiven abarbeiten.

 

Abends nach dem Aufenthalt in der Library in Taupo, sind wir noch eine letzte Nacht zu Reids Farm gefahren und haben dort erneut übernachtet. Auf Reids Farm ist es immer wieder sehr belebt und so gibt es immer mal die Möglichkeit auch andere Reisende kennenzulernen.

 

Mount Tauhara Wanderung durch den Wald

Mount Tauhara Wanderung durch den Wald

 

Der Tauhara Bush Walk und Zeit Abschied zu nehmen

Nachdem wir uns einmal ausschlafen gegönnt haben, sind wir den Empfehlungen von Saskia gefolgt und haben den Tauhara Bush Walk begonnen. Am Ende der Mountain Road haben wir unser Auto an der Straßenseite abgestellt und sind den Wegmarkierungen gen Berg gefolgt. Mount Tauhara ist die höchste Erhebung in und um Taupo, weswegen wir uns eine tolle Aussicht versprochen haben.

 

Aussicht von Mount Tauhara in Richtung Lake Taupo

Aussicht von Mount Tauhara in Richtung Lake Taupo

 

Der Weg führt über schmale Pfade durch Bäume und Sträucher in Richtung Berggipfel. Die Wanderung ist nicht besonders lang, aber auf Grund der Steigung schon anstrengend. 530 Höhenmeter sind es bis zum Gipfel hinauf, die ganze Strecke inklusive des Rückweges beträgt ungefähr 7,5 Kilometer und wir haben 2 Stunden und 10 Minuten dafür benötigt. Inklusive einer Fotopause am Gipfel, denn hier bietet sich bei gutem Wetter eine grandiose Aussicht und viele Möglichkeiten für coole Fotos.

 

Gefährlich aussehende Fotos, kann man hier machen.

Gefährlich aussehende Fotos, kann man hier machen.

 

Nach der Wanderung sind wir nach Taupo gefahren, haben zusammen noch eine Pizza gefuttert und uns dann von David und Franzi getrennt. Unser nächstes Ziel war Opotiki, denn dort waren wir von einem Working Hostel eingeladen und diese Chance wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

 

Franzi, David, Philipp & Julian

Franzi, David, Philipp & Julian

 

Ein richtiges Bett und viele nette Backpacker

Nachdem wir spät abends noch in Opotiki angekommen sind, haben wir noch spontan im Hostel einchecken können und sogar ein eigenes Doppelzimmer bekommen, damit wir auch arbeiten können. Hier in Motu Trails können Backpacker unterkommen, wenn sie eine Arbeit suchen. Jess Neoh und die Eigentümerin von Motu Trails bringen Backpacker in Lohn und Brot, so dass sie eine tolle Zeit haben können. Über die vermittelte Arbeit kann man wohl geteilter Ansicht sein. Vermittelt werden in Opotiki vorwiegend Jobs für die Kiwi Industrie und diese ist nicht der beliebtesten eine. Eigene Erfahrung habe ich aber nicht und es variiert wohl je nachdem was gerade in der Saison anfällt sehr stark.

Vom ersten Eindruck ist das Motu Trails auf jeden Fall eines der besseren Working Hostels, nicht vergleichbar mit vielen anderen Hostels die ich bereits gesehen habe.

 

Eine Fahrradtour in Opotiki

Eine Fahrradtour in Opotiki

 

Am nächsten Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind ein wenig in Richtung Strand und Meer gefahren. Dort gibt es einen ganz angenehmen Fahrradweg den wir in Teilen ausprobiert haben.

 

Melina & Ich machen eine Fahrradtour

Melina & Ich machen eine Fahrradtour

 

An vielen Stellen in Opotiki und Umgebung sieht man Fahnen und Zeichen der Maori, denn diese sind hier deutlich stärker vertreten als in anderen Teilen Neuseelands.

Insgesamt tut es gut mit so vielen Backpackern zu sein, Interessante Gespräche und das ein oder andere kühle Getränk für Philipp ergeben sich dadurch fast automatisch.

 

Kajak fahren und Arbeitgeber kennenlernen

Nach einer kurzen Nacht, für Philipp deutlich kürzer als für mich, haben wir spontan beschlossen noch ein wenig länger zu bleiben. Eigentlich wollten wir nur für eine Nacht kurz dableiben und uns umschauen, aber mittlerweile sind wir bereits einige Nächte hier und es ist natürlich auch schön nochmal einen festen Platz mit Strom sowie ein eigenes Badezimmer zu haben.

Mittags haben wir uns im Motu Trails Kajaks ausgeliehen und sind mit Melina und ihrer Reisebegleitung zusammen den Fluss hinter dem Motu Trails in Richtung Meer gepaddelt. Bei Flut wird der Fluss auf Grund des höheren Wasserstands im Meer langsamer, so dass wir ganz gemütlich den Fluss hinab paddeln konnten. Auch der Weg zurück war weniger anstrengend als erwartet und so haben wir eine tolle Zeit drei Stunden auf dem Wasser verbracht. Ein paar Fotos, Videos und Drohnenaufnahmen inklusive.

 

Kajak fahren auf dem Otara River

Kajak fahren auf dem Otara River

 

Abends lernen wir noch einen der Arbeitgeber in Opotiki kennen. Er betreibt eine größere Kiwi Farm in Opotiki und zusätzlich noch ein paar andere Geschäftsfelder in anderen Ländern. Es ist insgesamt ein sehr interessantes Gespräch und wichtig auch einmal die Probleme, Sorgen und Nöte der Neuseeländischen Arbeitgeber zu hören. Denn zum Beispiel für den Blog oder Backpario sind solche Infos extrem hilfreich um die Probleme von Backpackern und Arbeitgebern zu verknüpfen.

 

Für Philipp wird es eine lange Nacht mit vielen Kaltgetränken und ich ziehe mich gegen 0 Uhr zurück.

 

Ein Fototermin und die Weiterreise

Da wir glücklicherweise keine feste Abreisezeit hatten, schläft Philipp so lange wie es geht. Mittlerweile hat Jess alle ihre Backpacker für einen Fototermin mit uns zusammengetrommelt und so wecke ich Philipp ein paar Minuten vorher. Sichtlich müde ist er aber schnell auf den Beinen. Ein Fototermin für uns, völlig verrückt und ein tolles Zeichen, dass sowohl der Blog als auch Backpario auf dem richtigen Weg sind.

 

Gruppenbild mit den Backpackern im Motu Trails

Gruppenbild mit den Backpackern im Motu Trails

 

Von Opotiki machen wir uns auf den Weg in Richtung der nächsten Kiwi Hochburg, diese befindet sich in der Region um Te Puke. Ein ebenfalls starkes Anbaugebiet für Kiwis und allem was damit zu tun hat.

 

Te Puke und ein gruseliges Erlebnis

Da wir in Te Puke ebenfalls eine Unterkunft besuchen wollen, in dem Falle eine Wohngemeinschaft, kommen wir am Nachmittag in Te Puke an. Leider erfahren wir, dass die Leute alle unterwegs sind, weswegen wir uns einen Schlafplatz am Meer suchen und unseren Van dort parken.

 

Nach Einbruch der Dunkelheit kommen immer wieder vereinzelt mal Autos an den Parkplatz, fahren aber meist schnell wieder.

Während Philipp draußen telefoniert sitze ich im Van und höre Musik, glücklicherweise sind unsere Scheiben dunkel getönt und so sieht man von außen nicht in den Van hinein.

Auf einmal höre ich wie Philipp in den Van geeilt kommt und die Tür direkt zumacht und abschließt. Während des Telefonats hat er gesehen wie jemand unserem Van im dunkel bis auf wenige Zentimeter Abstand Nahe gekommen ist und versucht hat durch die Scheiben zu schauen. So spät abends kein gutes Zeichen, während der Typ zurück zu seinem Auto geht und sich dahinter verdeckt und weiterhin in Richtung unseres Vans schaut, wähle ich den Polizei Notruf und wir beobachten gespannt was passiert.

Noch während wir mit der Polizei telefonieren und beschreiben wo wir sind, fährt das Auto vom Parkplatz. Erst als es wegfährt sehen wir, dass hinter dem ersten Auto ein weiteres Auto Stand. Beide ohne Kennzeichen und sichtbare Erkennungszeichen. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass wir nur dank Philipps Reaktion nicht Opfer eines Einbruchs geworden sind.

Von daher denkt immer daran, auch in Neuseeland kann es zu solch unschönen Erlebnissen kommen. Fairerweise ist es aber auch das erste Mal, dass ich so ein Erlebnis habe, bei der mittlerweile vierten Reise durch Neuseeland.

 

Als wir gerade den Parkplatz verlassen wollen, um einen anderen sich besser anfühlenden Platz zu nehmen, fährt ein weiterer Van auf den Parkplatz. In diesem sitzen drei Franzosen und wir erzählen ihnen kurz was vor wenigen Minuten passiert ist. Daraufhin entschließen sie sich mit uns zum zweiten Platz zu kommen. Dieser Platz ist sogar Videoüberwacht, von daher machen wir uns hier keine Gedanken, dass etwas passieren könnte.

Mit den drei Franzosen sitzen wir am Ende noch draußen, tauschen Geschichten aus und auch eine Flasche Wein macht fleißig die Runde bevor wir spät nachts ins Bett gehen.

 

Der nächste Tag und eine Arbeitsunterkunft in Te Puke

Am nächsten morgen verlassen wir recht früh den Platz und fahren zurück an den Ort des Vorabends. Die Aussicht aufs Meer ist von dort einfach schöner, denn wir wollen entspannt am Meer frühstücken. Viele andere Einheimische sind ebenfalls am Strand, angeln oder suchen den Strand nach Muscheln ab. So belebt fühlt sich der Platz im hellen schon deutlich besser an. Der Schreck von letzter Nacht sitzt schon noch irgendwie in den Knochen.

 

Gegen Mittag fahren wir weiter zur Unterkunft in Te Puke. Hier finden wir eine WG, bestehend aus einigen Schlafzimmern mit vielen Betten sowie einem Parkplatz voller Vans vor. Die Leute können hier wählen ob sie im eigenen Van pennen wollen, oder ein Bett im Mehrbettzimmer haben wollen.

 

Das Konzept ist grundsätzlich spannend, aber was mich in meinem Working Holiday Jahr immer vom Besuch dieser Working Hostels oder Unterkünfte abgeschreckt hat, sind die Preise gewesen. Denn wir haben meist zwischen 50-75NZD pro Woche und Person auf einem Campingplatz bezahlt. Viele Working Hostels wiederum nehmen gerne auch mal 120NZD pro Person im Van und auch mal gerne 150-200 NZD pro Person im Dorm. Dafür kann ich mir eine Woche Hostel Zentral in Auckland gönnen. Ein krasses Missverhältnis was auch heute noch öfter anzutreffen ist, mein Tipp dazu: Gehe nicht eine Unterkunft mit deren Preisen du nicht einverstanden bist. Meist ist es möglich auch einen Job ohne die jeweilige Unterkunft zu bekommen, wenn du die Farm einfach selbst besuchst und nachfragst.

 

Kiwi Pflanzen

Kiwi Pflanzen

 

Der Weg nach Coromandel

Nachdem wir die Unterkunft besucht haben, mit den Leuten vor Ort gequatscht haben und eine Nacht dort gepennt haben, verlassen wir die Unterkunft bereits morgens. Unsere weitere Reise führt uns erst nach Mount Maunganui.

 

Der Hafen in Tauranga

Der Hafen in Tauranga

 

Nachdem wir uns bei strahlendem Wetter einen Parkplatz gesucht haben, bewandern wir kurz den Berg und genießen die Aussicht. Von hier aus kann man perfekt den Hafen von Tauranga und den Strand sehen. Bei dem großartigen Sommerwetter fühle ich mich wie in Miami und auch die Strandoutfits sind dem Wetter entsprechend angepasst.

 

Mount Maunganui Beach

Mount Maunganui Beach

 

Von Tauranga fahren wir in Richtung Coromandel, denn wir wollen uns New Chums Beach anschauen. Mit Kathi war ich bereits 2016 einmal dort, aber die Zeit verändert ja vieles und auch die Nennung als Strand im Lonely Planet ist für die Bekanntheit des Strandes zuträglich gewesen.

Der Parkplatz am Beginn der Wanderung zum New Chums Beach ist fast leer. Wir überqueren den Fluss und ich erinnere mich noch an den Hinweis, die Gezeiten zu beachten, denke mir aber nichts weiter dabei.

 

New Chums Beach

New Chums Beach

 

Der Weg führt über dicke Steine und wir bereuen schnell keine Schuhe dabei zu haben. Nach einiger Zeit über die Steine, kommen wir an den Teil an dem der Weg einen kleinen Hügel hinauf führt, dieser ist zwar matschig, aber für unsere Füße trotzdem deutlich angenehmer.

Auf der Höhe des Hügels biegen wir nach rechts ab, denn hier geht es in Richtung New Chums Beach Lookout. Ein Platz mit einer großartigen Aussicht über den Strand und einer Gelegenheit auf ein paar einzigartige Fotos an einem wunderschönen Ort.

 

Philipp am New Chums Beach Lookout

Philipp am New Chums Beach Lookout

 

Auf dem Rückweg kommt uns die Flut in die Queere, denn sie ist kurz vor dem Höchststand, so leeren wir unsere Taschen, halten die Elektronik möglichst hoch und warten durchs Hüfthohe Wasser. Immerhin verstehe ich jetzt warum die Gezeiten hier so relevant sind…

 

Am Van ziehen wir uns um und halten an einer anderen Stelle am Strand, kochen entspannt und fahren dann im Dunkeln noch auf ein Freedom Camp in Coromandel Stadt. Dort sind wir die Einzigen und parken direkt gegenüber der Polizeistation, ein gutes Gefühl.

 

Verrückter Himmel am New Chums Beach

Verrückter Himmel am New Chums Beach

 

Mehr zur Region in Audioform

Mehr zur Region um Taupo und Rotorua findest du hier im Podcast.

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Reisezeitraum und Wissenswertes

Unsere vierte Neuseelandreise fand vom 15.08.2019 – 13.11.2019 statt. Ohne große Vorplanung aber mit viel Wissen haben wir Neuseeland im eigenen Van erkundet und viele Updates zu bereits bestehendem Wissen geholt. So können wir auch weiterhin eine relevante und wichtige Wissensquelle für dich als Neuseeland Interessierten sein. Möchtest du Infos zu Neuseeland, so steht dir dieser Blog weitestgehend kostenfrei zur Verfügung.

Möchtest du eine individuelle Hilfe in Form von Tipps und Ratschlägen, dann schau dir einmal unser Backpacker First Aid Paket an.

 

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2 Kommentare

  1. Danke für den ausführlichen Bericht und die tollen Bilder !!!
    Euch Allen „Frohe Ostern“ und noch eine gute Zeit ( möglichst ohne Einbruch).
    G. & W.

    • Hallo ihr Beiden,

      danke für euren Kommentar. Ebenfalls Frohe Ostern.

      Liebe Grüße Thereza & Julian

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