Gastbeitrag von Manu
Wenn ich an meine Reisen durch Neuseeland zurückdenke, gibt es eine Sache, die mich immer wieder zum Grinsen bringt: das Gefühl von Freiheit auf dem Motorrad. Endlose Kurven, atemberaubende Küstenstraßen und das spontane Anhalten, um die Landschaft zu genießen – nichts kommt dem nahe. Neuseeland ist ein Paradies für Biker, und in diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen, Tipps und Lieblingsstrecken mit dir.
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum eine Motorradreise durch Neuseeland ein unvergessliches Abenteuer ist
- 2 Mein Weg zum Motorradfahren – Ein Abenteuer mit 55
- 3 Mein erstes Motorrad – Ein Fehlkauf mit Lerneffekt
- 4 Freiheit auf zwei Rädern – Was Neuseeland für Biker so besonders macht
- 5 Die schönsten Motorrad-Routen in Neuseeland
- 6 Motorrad mieten oder kaufen – Was ist die beste Option?
- 7 Eigenes Motorrad mitbringen – Eine gute Idee?
- 8 Wichtige Tipps für eine sichere Motorradreise
- 9 Die perfekte Packliste für deine Neuseeland-Motorradtour
- 10 Fazit – Dein Traum-Roadtrip wartet auf dich!
- 11 Über die Gastautorin
- 12 Fragen, Anmerkungen oder Ideen
Warum eine Motorradreise durch Neuseeland ein unvergessliches Abenteuer ist
Neuseeland ist Biker-Glück. Atemberaubende Landschaften, einsame Straßen und sympathische Einheimische, die dir im Fall einer Panne unter die Arme greifen oder einfach ein nettes Gespräch mit dir führen – das Land hat einfach alles, was das Biker-Herz begehrt. Egal, ob du entspannt an Stränden entlangfährst, über alpine Bergpässe gleitest oder dich ins Offroad-Abenteuer stürzt – hier findest du dein persönliches Motorradparadies.
Tipp: Brauchst du Hilfe beim Packen, findest du hier eine ausführliche Packliste für deine Motorradtour.

Neuseeland mit dem Motorrad, Foto vor den Bergen Kaikouras (Foto Manu Walle)
Mein Weg zum Motorradfahren – Ein Abenteuer mit 55
Ich habe meinen Motorradführerschein erst mit 55 Jahren gemacht. Verrückt? Vielleicht. Aber es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Alles begann mit einem E-Bike, das mir wider Erwarten großen Spaß machte. Und dann kam der Gedanke: „Wenn das schon so viel Freude bringt, wie wäre es dann mit einem Motorrad?“
Also habe ich Nägel mit Köpfen gemacht, die Prüfung bestanden, mein erstes Motorrad gekauft und bin losgefahren. Spoiler: Mein erstes Bike war nicht die beste Wahl.
Mein erstes Motorrad – Ein Fehlkauf mit Lerneffekt
Ich startete mit einer schweren Maschine, die zwar schick aussah, aber für Neuseelands kurvige Straßen und Schotterpisten nicht ideal war. Nach einem Adventure Riding Training wurde mir klar: Ich brauche ein leichtes, wendiges Bike. Schließlich landete ich bei einer Yamaha XT250 – perfekt für Asphalt und Offroad. Der Wechsel fühlte sich an wie eine Befreiung!

Motorrad in Canterbury Neuseeland (Foto Manu Walle)
Freiheit auf zwei Rädern – Was Neuseeland für Biker so besonders macht
In Neuseeland ist nicht das Ziel das Abenteuer – sondern der Weg dorthin. Jede Kurve, jeder Berg und jede Küstenstraße fühlen sich intensiver an als anderswo. Das Wetter kann sich zwar schlagartig ändern, aber genau das macht es spannend.
Ich habe in meinen ersten 14 Monaten rund 34.000 Kilometer auf der Südinsel zurückgelegt – und bin dabei nur 500 Kilometer im Regen gefahren. Mit etwas Wetterplanung lässt sich also die perfekte Tour durch Neuseeland gestalten.
Die schönsten Motorrad-Routen in Neuseeland
Meine Lieblingsrouten (Asphalt) – Diese Strecken sind (m)ein Muss!
Es gibt unzählige fantastische Routen in Neuseeland, hier sind einige meiner Favoriten:
- Coromandel Peninsula (Nordinsel): Kurvige Küstenstraßen, die sich wie eine Achterbahn durch tropische Landschaften, meist entlang des Meeres, schlängeln.
- Westküste der Südinsel: Wild, rau und wunderschön – hier erlebst du Regenwald und Gletscher an einem einzigen Tag.
- Milford Sound Road (SH 94): Atemberaubende Berglandschaften und oft mystischer Nebel, der das Fjordland umhüllt. Entdecke noch mehr hier: Milford Sound: Der Ultimative Guide
Ob Asphalt oder Schotter – in Neuseeland hast du die Wahl. Besonders die Backcountry Roads abseits der Touristenrouten bieten echtes Abenteuer.
Meine Lieblingsrouten (Schotter) – Für die Abenteurer
Sicherheitstipp: Da ich überwiegend solo unterwegs bin und mich in Gegenden befinde, die keine Telefonverbindung haben, habe ich mir einen Emergency Beacon zugelegt (kann man auch mieten), den ich immer außen an meiner Kleidung trage, für den Notfall. Außerdem ist zu empfehlen, dass man einem Kontakt Bescheid sagt, wann man sich wo befindet, falls man ‘verloren’ geht. Die Entfernungen in Neuseeland kann man leicht unterschätzen, Wetter kann sich schnell verändern.
- Mount Richmond: Von Blenheim (Norden der Südinsel) aus etwa 50 km am Wairau Fluss entlang und die nächsten 18 km durch den Wald und teilweise steinigen Untergrund bis kurz unter den Gipfel, fantastische Ausblicke (nicht für Neulinge)
Fahrzeit: ca. 3-4 Stunden, je nach Bedingungen. - Nevis Road: Von Alexandra nach Mossburn über die Nevis Road mit ihren 20+ Fluss/Bach-Überquerungen. Die Landschaft hier ist beeindruckend karg und ursprünglich – wie aus einer anderen Welt, mit weiten Hochebenen und dramatischen Bergketten am Horizont.
Fahrzeit: ca. 5-6 Stunden.
Tipp: In Mossburn gibt es die leckersten Venison Pies. Kann ich unbedingt empfehlen!
- Skippers Road: Teilweise sehr sandig und auch eng. Ca. 30 km von Queenstown entfernt, 20 km auf der Skippers Road, am Ende gibt es neben dem Skipper Museum einen schlichten Campingplatz. Wasser und Essen sollte man sich mitbringen.
Fahrzeit: ca. 2-3 Stunden.
Tipp: Für meine unzähligen Touren auf der Südinsel habe ich die Straßen- und Mototoken-Information von AdventureGuide benutzt. Es sind dort über eintausend Straßen in 6 Stufen kategorisiert (Asphalt, Schotter Grad 1 – 5) und so konnte ich mit den leichteren Routen anfangen und mich langsam hocharbeiten.
Darüber hinaus gibt es über 600 Mototoken, bei denen man ein Foto mit seinem Motorrad machen kann und wenn man möchte, kann man es hochladen und der Punkt auf der Neuseeland-Karte auf der Webseite geht dann von Rot auf Grün.
Außerdem gibt es auch Angaben über Tankstellen und Unterkünfte.

Motorrad vor den Stränden im Northland Neuseelands (Foto Manu Walle)
Motorrad mieten oder kaufen – Was ist die beste Option?
Motorrad mieten – Flexibel unterwegs
Wenn du nur ein paar Wochen Zeit hast, lohnt sich ein Mietmotorrad. Die Preise beginnen bei 90–160 NZD pro Tag für ein Adventure-Bike. Achte auf eine gute Versicherung, denn manche Vermieter decken Offroad-Strecken nicht ab.
Motorrad kaufen – Lohnt sich das?
Für längere Reisen (ab 2 Monaten) kann es günstiger sein, ein Bike zu kaufen. Ich habe meine Yamaha XT250 über eine lokale Online-Plattform gefunden – ein Volltreffer!
Gute Anlaufstellen:
- Trademe.co.nz (Neuseelands größter Online-Marktplatz)
- Facebook Marketplace
- Facebook Motorrad-Gruppen, spezifisch für Neuseeland
- Motorradhändler in größeren Städten wie Auckland oder Christchurch
Bei einem Aufenthalt von 3 bis 6 Monaten kannst du mit folgenden Kosten rechnen:
- Gebrauchtes Motorrad: 3.000-7.000 NZD (je nach Modell und Zustand)
- Versicherung: etwa 400-800 NZD für 6 Monate
- Wiederverkaufsverlust: rechne mit 500-1.000 NZD weniger beim Verkauf
- Spritkosten: ca. 15-25 NZD pro 100 km (je nach Motorrad)
Beim Kauf beachten: Versicherung, Registrierung (Rego) und technische Überprüfung (WOF). Der Wiederverkauf ist oft unkompliziert, da viele Backpacker Motorräder suchen.
Eigenes Motorrad mitbringen – Eine gute Idee?
Einige Biker schwören darauf, ihr eigenes Motorrad zu verschiffen. Das kann teuer und bürokratisch aufwendig sein, daher rate ich meist davon ab.

Motorrad vor dem Meer der Coromandel Halbinsel (Foto Manu Walle)
Wichtige Tipps für eine sichere Motorradreise
Linksverkehr & Straßenverhältnisse – Was du wissen musst
- Linksverkehr: Anfangs ungewohnt, aber mit kleinen Erinnerungen (z. B. ein Pfeil am Lenker) gewöhnt man sich schnell daran.
- Tempolimits: Meist 100 km/h außerorts, 50 km/h in Städten.
- Straßenverhältnisse: Schlaglöcher und Rollsplitt sind keine Seltenheit – fahr also stets aufmerksam!
Was tun bei einer Panne?
Ich habe immer eine Werkzeugtasche und Flickzeug dabei – das erspart viel Stress. Neuseeländer sind unglaublich hilfsbereit, also keine Sorge, falls du mal Hilfe brauchst.
Ein besonderes Erlebnis: Ich musste einmal einen Ölwechsel machen, aber meine Werkzeuge reichten nicht aus. Der örtliche Mechaniker half mir mit Rat und Tat – kostenlos! Das ist typisch Neuseeland.
Die perfekte Packliste für deine Neuseeland-Motorradtour
Diese Dinge solltest du unbedingt dabeihaben:
- Regenschutz & warme Kleidung – das Wetter kann umschlagen.
- Ersatzteile & Werkzeug – Zündkerzen, Kettenspray, Kabelbinder.
- Camping- & Kochutensilien – für maximale Freiheit.
- Sonnenschutz & Insektenspray – besonders gegen die fiesen Sandflies.
- Wichtige Dokumente – Reisepass, Führerschein, Versicherungen.
- Thermoskanne für Tee oder Kaffee – unverzichtbar an kühlen Tagen.
Tipp: Kaufe lokales Sandfly-Repellent mit Teebaumöl – das hilft besser als die meisten chemischen Sprays!
Fazit – Dein Traum-Roadtrip wartet auf dich!
Nach unzähligen Kilometern auf Neuseelands Straßen kann ich eines mit Sicherheit sagen: Dieses Land ist traumhaft für Motorradabenteuer. Ob kurvige Küstenstraßen, einsame Schotterpisten oder alpine Bergpässe – hier findest du alles, was das Biker-Herz begehrt.
Egal, ob du für zwei Wochen oder mehrere Monate kommst – Neuseeland wird dich nicht mehr loslassen. Also schnapp dir dein Bike, pack deine Sachen und erlebe das Abenteuer deines Lebens!
Über die Gastautorin
Manu lebt seit einigen Jahren in Neuseeland, hat zuvor in Deutschland, den USA, England, Polen, Russland und Israel gelebt, Europa größtenteils per Fahrrad erkundet und lange Zeit humanitär gearbeitet. Mit 55 entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Motorradfahren – und seither ist sie nicht mehr zu bremsen. Neuseelands Küstenstraßen, Schotterpisten und Pässe sind ihr zweites Zuhause. In ihrem Blog Urlaub-im-Blick.de teilt sie Erlebnisse, Tipps und Inspiration für neue Abenteuer. „Es ist nie zu spät, die Welt neu zu entdecken!“
Fotos aus Manu‘s eigenem Archiv.
Fragen, Anmerkungen oder Ideen
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